Geschichte
Dieses Gebiet wurde in der prähistorischen Zeit angesiedelt. Die ersten Siedlungen stammen aus der Jungsteinzeit, sie entstanden auf erhöhten Holzbalken und entlang zahlreichen kleineren Bächen. Diese ersten Menschen lebten in Hütten und gehörten zu den Inhabern von Starčevo Kultur. Sie kamen aus südlichem Vojvodina. Obwohl archäologische Funde aus dieser und späteren Perioden spärlich sind, es gibt keinen Zweifel daran, dass der Mensch seit damals ständig auf diesem Gebiet lebt. Die älteste schriftliche Aufzeichnung von Županja (Zapanablacia – Županje blato) ist die Lazarus Karte des österreichisch-ungarischen Reichs, veröffentlicht im 1528 in Ingolstadt. im Jahre 1536 errichteten die Osmanen einen kleineren militärischen Kontrollpunkt mit einer Fähre für den Transport von Waren und Bevölkerung. Nach der Niederlage der osmanischen Armee im Jahr 1683 in Wien, im Herbst 1687 verwendet die Armee die gleiche Fähre in Županja auf der Flucht vor der österreichischen kaiserlichen Armee. Bis zu der Demobilisierung der Grenze blieb Županje Blato Sitz der 11. Kompanie (Teil des 7. Infanterie-Regimentes). Auch die heimische Bevölkerung wurde in das Grenzsystem integriert, wo alle Männer im Alter von 16 bis 60 Jahren zu strengen Regeln des Militärdienstes unterzogen wurden. Um die Grenze zu schützen, wurden entlang der Save Blockhäuser auf Holzpfählen errichtet.
Im Jahre 1717 gründeten die Franziskaner die römisch-katholische Pfarrei in Županje Blato und begannen mit dem Bau der Kirche des Martyriums des heiligen Johannes des Täufers. Seit 1761 wurden neue Häuser methodisch, in Reihen, gebaut. Der erste Damm auf der Save wurde im 1764 gebaut. Während des 18. Jahrhunderts entwickelte sich Županje Blato als ein zunehmend wichtiger Grenzort, aber wegen der Pest im 1781 wurde das Bevölkerungswachstum gestoppt. Im 1800 wurde die neue Pfarrkirche erbaut. Im 1861 wurde die Nationalbibliothek und Leseraum gegründet – die erste in dem slawonischen Teil der Militärgrenze. Zu diesem Zeitpunkt kam es zur Schwächen der Militär-Verwaltungsdisziplin, die in voller Entmilitarisierung am 8. August 1873 gipfelte. 1n 1881 wurde dieses Gebiet endlich mit Banal-Kroatien verknüpft. Zwar gab es keine militärischen Operationen in diesem Bereich, aber Županja wurde hart von dem Weltkrieg getroffen. In der Zeit des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen (Königreich Jugoslawien seit 1929) war Županja der Sitz eines Bezirks mit Županja und 13 umliegenden Dörfer. Während des Zweiten Weltkrieges war Županja von Kriegshandlungen verschont.
In den frühen Nachkriegsjahren wurde die Verstaatlichung durchgeführt, als auch die Zwangskollektivierung, und die Bevölkerung wurde gezwungen, ihr Eigentum loszuwerden und in neue Bauerngenossenschaften einzutreten. Deswegen blieben viele ohne ihr Grundvermögen und konnten sich nicht mehr mit der Landwirtschaft befassen. Im 1963 bekam Županja ein Stadtstatus. In der Nachkriegszeit war in Županja der Träger der gesellschaftlichen und kulturellen Veranstaltungen die Volksuniversität. Im Jahr 1953 eröffnete das Heimatmuseum seine Türen für die Öffentlichkeit, und im Jahr 1959 wurde das Gelände der ehemaligen Fassfabrik in einen Stadtpark umgewandelt. Im Jahr 1964 wurde ein Zweig der Matrix Croatica gegründet und im Jahr 1969 begann Radio Županja mit dem Ausstrahlen. Die sechziger Jahre waren durch eine intensive Urbanisierung und den Straßenbau markiert. In den neunziger Jahren ging Županja in die kroatische Kriegsgeschichte als die Stadt mit dem längsten ununterbrochenen Gefahrzeitraum – der Alarm dauerte dreieinhalb Jahre. Doch die Županjaer haben es geschafft, sich den Gefahren des Krieges anzupassen, und alle lebenswichtigen Funktionen der Stadt, einschließlich der Wirtschaft, haben es geschafft, kontinuierlich zu arbeiten und zu überleben, trotz der verheerenden Angriffe. Aufgrund der Umstrukturierung der kroatischen Verwaltung, wurde Županja am 29. Dezember 1992 offiziell zu einer Stadt.
Wirtschaftsförderung
Seit 1781. gab es in Županja einen “raštel” (Latein: rastellum) zum Salzhandel, eine Zollstelle ((Latein: Salis et Tricesimae) und ein Lager für Getreidelagerung. Es gab regelmäßige Wochenmärkte, an die Županja, neben Vinkovci, als zentraler Marktplatz des Regiments Vorzugsrecht hatte. Das Zentrum von Županja befand sich dann buchstäblich an der Küste der Save, entlang der man immer Wassermühlen hören konnte.
Intensive wirtschaftliche Entwicklung beginnt im späten 19. Jahrhundert, als die englischen Kapitalisten eine Tannin-Fabrik bauen – die erste und die größte dieser Art in Slawonien. Danach bauten sie auch eine Fassfabrik. Hergestellte Tannine wurden in Fässern nach Sisak geliefert, von dort mit der Bahn nach Rijeka, und dann mit dem Schiff nach England exportiert.
Später kommt es zur Verbesserung des Bankwesens, Handel und Handwerk, gefolgt von einer raschen Industrialisierung – dem Bau von zwei großen Fabriken – “Sladorana” (Zuckerfabrik) und Mljekara (Milchfabrik). Die Milchpulverfabrik war die größte Milchpulver-Produktionsanlage in Südosteuropa. Es kommt zur Entwicklung vieler Fabriken: einer Fabrik für Getreideverarbeitung, Transport und Lagerung; Fleischverarbeitungsindustrie; Anlagen für Herstellung von alkoholischen und nicht-alkoholischen Getränken, Tierfutter-Fabrik; Textilindustrie; holzverarbeitenden Industrie, und seit 1984 auch Metallindustrie. Dann begann die Landmaschinenfabrik mit ihrer Produktion von, unter anderem, hoch angesehenen Erntemaschinen.
Für die Wirtschaft und Stadtentwicklung war von besonderer Bedeutung die Entwicklung der Straßeninfrastruktur und die Eröffnung der „Županjaer Bank“. Gegründet im Jahre 1955, es war eine der 10 stärksten kroatischen Banken, und als solche war ein Rückgrat der Wirtschaft und eine Rettung von dem wirtschaftlichen Zusammenbruch verursacht durch die Privatisierung. Der plötzliche Zusammenbruch dieser Bank hatte katastrophale Folgen für die Wirtschaft der Stadt und der ganzen Region. Das Hauptsubjekt der heutigen Wirtschaft ist die Zucker fabrik “Sladorana”, und die Landmaschinenfabrik Same Deutz-Fahr. Vor einigen Jahren wurde eine Produktion von Kleinflugzeugen auch ins Leben gerufen (ganz ein Ergebnis der lokalen Bevölkerung); die gesamte Produktion endet auf ausländischen Märkten.
Wichtige Lebensadern sind die A3 Zagreb-Lipovac Autobahn und die Bundesstraßen vom Grenzübergang nach Vinkovci/Vukovar und Osijek/Ðakovo. Naturschätze im Wald Spačva und fruchtbare landwirtschaftliche Flächen bieten große wirtschaftliche Möglichkeiten an, aber diese werden zurzeit leider ungenügend ausgenutzt. Die Stadt schafft Voraussetzungen für weitere wirtschaftliche Entwicklung, vor allem durch den Bau der kommunalen Infrastruktur.